Get deeflexxed!

Es ist schon ein paar Wochen her, da habe ich mich über die in der Sechssaiterbranche vielerorts anzutreffenden Klischees und Dogmen ausgelassen. Da gab’s ein paar nette Reaktionen … Nein, wirklich! Ok, Ironiemodus aus. Abgesehen von ein paar wenigen Kommentaren, die ich auch gleich wieder vergessen habe, waren meist freundliche, positive Rückmeldungen dabei. Unter anderem hat mich Hubert „HooVi“ Hochleitner, selbsternannter Guitar Sound Enthusiast aus Tirol angeschrieben und mir ein klein wenig über seine Erfindung Deeflexx erzählt. Als ich die Bilder auf seiner Website gesehen hatte, erinnerte ich mich wieder. Diese futuristisch anmutenden Kunststoffschilder vor den Gitarrenboxen hatte ich schon mal bei Thomas Blug und zuletzt live bei Marcus Deml (Errorhead) erlebt, wußte aber bis dato nicht so recht, was die Dinger bewirken.

Simpler geht's nicht: Die deeflexx wird mit einem Handgriff unter die Gitarrenbox gesteckt.

Simpler geht’s nicht: Die Deeflexx wird mit einem Handgriff unter die Gitarrenbox gesteckt.

Ich muß zugeben, bei solchen Soundspielzeugen, mit denen sich angeblich noch das letzte Quäntchen Sound herausholen und verbessern läßt, bin ich ein wenig skeptisch. Muß es immer das High-End-Gitarrenkabel sein? Braucht’s die handgewickelten Custom-Shop-Pickups? Hört man das wirklich? Da bin ich mir manchmal nicht so sicher. Was fehlt ist die direkte A/B-Vergleichsmöglichkeit. Ist der alte Pickup aus- und der neue eingebaut, ist nun mal kein unmittelbarer Vergleich mehr möglich. Das gilt für nahezu alle hardwarebedingten Eingriffe in den Sound.

Es handelt sich bei der Deeflexx um Diffusoren für Gitarrenboxen. Sie werden im 45-Grad-Winkel vor dem Lautsprecher platziert und verteilen die aus der Lautsprechermitte gebündelt austretenden und recht harsch klingenden Höhenanteile gleichmäßig im Raum, sie verpuffen regelrecht. Bislang gab es nur an einer Stelle, an einem „Sweet Spot“ vor dem Amp einen brauchbaren Sound. Bewegt man sich auch nur einen Meter weg, verändert sich der Sound schon wieder merklich zum Schlechteren hin.

Deeflexx-Test bei HooVi

Es klingt immer gleich gut, unabhängig von der Position: die Deeflexx in der Praxis
© 2013 HooVi

Nachdem ich die umfangreiche und sehr informative Webpräsenz von HooVi durch hatte, bekam ich Interesse, mir das mal live anzusehen und zu -hören. Wenn die Deeflexx tatsächlich solche Auswirkungen hat, wie die zahlreichen Rückmeldungen unter www.hoovi.at bezeugen? Anfang September gondelte ich mit dem Zug nach Schwaz in Tirol, verbrachte dort einen ganzen Tag mit Fachsimpeln, Testen, Checken, Staunen, Pausieren, Kaffeetrinken, nochmal Testen, Fotografieren etc.
Ich konnte mir einen Tag lang einen intensiven Eindruck verschaffen und war überwältigt! Dass der Unterschied von einer normalen zu einer „deeflexxten“ Box derart deutlich ausfallen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Mit der Deeflexx vor der Box ist der Sound im ganzen Raum gleich, sogar hinter dem Amp! Kaum nimmt man die Deeflexx weg, sind schon wieder diese nervigen Höhenanteile dabei. I was deeply impressed! Ich weiß, was ab sofort auf meiner Wunschliste steht!

Derart hat mich schon ganz lange kein gitarristisches Zubehör mehr begeistert. Nicht nur mich, auch Top-Profis vom Schlage eines Peter Weihe, Marcus Deml oder Thomas Blug. Ich denke, dass HooVi mit der Deeflexx die Gitarrenszene noch gehörig aufmischen wird.

deeflexx Logo beleuchtet

Die Deeflexx ist auch für dunkle Bühnen bestens gerüstet

Alle Infos zur Deeflexx unter www.hoovi.at

 

 

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