Chord of the Week #9

Er ist ein heißes Eisen, der Akkord der Woche. Nicht per se, aber ich möchte in diesem Zusammenhang gern den Bogen zu einem Thema spannen, das gerne mal für Verwirrung sorgt und oft in der Theorie stecken bleibt: die Kirchentonleitern, auch unter dem englischen Begriff „Modes“ bekannt. Als aufstrebendem Gitarristen werden sie einem zwangsläufig begegnen, denn das Thema ist in der entsprechenden Literatur häufig anzutreffen. Zunächst jedoch der Akkord der Woche, ein Akkord dorischer Herkunft.

Ein dorischer Akkord: Am7/13

Ein dorischer Akkord: Am7/13

Für mich sind die genannten Modes nicht nur ein theoretisches Konstrukt, das sich aus der Dur-Tonleiter ableiten läßt, sondern ich betrachte sie in allererster Linie als bestimmte Klangfarbe eines Akkordes. Beim Begriff „mixolydisch“, „dorisch“ oder „phrygisch“ habe ich sofort einen ganz bestimmten Akkordsound im Ohr. Dieser Klang ist fertig in meinem Kopf, sozusagen „hardwired“, fest verdrahtet. Jede Kirchentonleiter hat abgesehen von der Grundstimmung Dur oder Moll ihr ganz charakteristisches Intervall. So ist beim dorischen Mode, zugrundeliegend für den heutigen Chord-of-the-Week, die große Sexte DAS Intervall. Andersrum ausgedrückt: Dorisch ist eine Mollklangfarbe mit großer Sexte. Im Vergleich dazu hat etwa Natürlich Moll (oder auch mit „Äolisch“ umschrieben) eine kleine Sexte als Charakteristikum. Mixolydisch zum Beispiel ist eine Dur-Klangfarbe mit kleiner Septime, im Gegensatz zum „regulären“ Dur („Ionisch“) mit großer Septime als wichtigstem Merkmal.

Mit dem heutigen Am7/13 läßt sich prima ein kleines Akkordlick in funky Manier zimmern, passend für jedwede spontane Funk-Session:

Ganz schön funky, dieser dorische Sound!

Ganz schön funky, dieser dorische Sound!

 

 

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